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Jäger mit Schrotflinte

Was macht HST anders in der Lauffertigung?

  • Autorenbild: Jan Hahn
    Jan Hahn
  • 17. Mai
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 19. Aug.

Ein großes Mysterium. Kein Zufall. Eine Menge Präzision.

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Die Lauffertigung ist bei HST das wohl bestgehütete Geheimnis. Und das ist auch gut so. Warum? Nun ja, wir haben eben bereits sehr viel Zeit, Energie und Geld in dieses Thema investiert. Und warum sollten wir mit diesem Wissen dann leichtfertig umgehen... Doch dieser Blog Eintrag würde keinen Sinn ergeben, wenn wir an dieser Stelle nicht zumindest ein wenig mehr Klarheit schaffen würden. Also los geht's.


Wir starten mit dem Rohling.

Wir bei HST kümmern uns (bisher 😉) nicht um die Herstellung der Rohlinge. Diese beziehen wir bisher ausschließlich von der Firma Lothar Walther aus Königsbronn. Wir kaufen dort ausschließlich knopfgezogene (button rifled) Läufe, deren Kontur bereits gedreht und geschliffen ist. Dabei greifen wir auf Konturen zurück, die wir selbst geometrisch definiert haben. Hintergrund: Nur so haben wir für nachfolgende Prozesse stets ideale Bedingungen. Übrigens ist das auch einer der Gründe, warum es bei uns Standardkonturen gibt und Abweichungen davon zu höheren Preisen führen.


Weiter geht es mit der Patronenlagerfertigung.

Und hier beginnt nun das Mysterium. Wir haben, wie bereits erwähnt, sehr viele Ressourcen in die Lagerfertigung gesteckt. Unser Ziel ist es dabei schon seit Anfang an, die Qualität eines Top-Büchsenmachers mit einem industriellen Prozess zu vereinen. Gelungen ist uns das, nach langer Zeit und vielen Ideen. Das Ergebnis sind komplexe, aber geniale Prozesse, durch die wir in der Lage sind Patronenlager in in verblüffender Wiederholgenauigkeit herzustellen.


Und zum Schluss... genau, die Mündung.

Auch hier wieder, mehr Mysterium als Einblick. Die Mündung trägt genauso, wie das Patronenlager einen wesentlichen Beitrag zur Präzision der Waffe bei. Jeder der schonmal eine Macke an der Mündung seiner Waffe hatte weiß, was es mit dem Ausdruck Gießkanne auf sich hat.

Wir setzen auch hier wieder auf Prozesse, die unüblich sind, für den klassischen Waffenbau. Das Ergebnis rechtfertigt jedoch auch hier den Aufwand.


Und was bringt der ganze Zirkus dem Kunde?

Ehrlich gesagt, haben wir uns zu Beginn die Frage gestellt, warum um alles in der Welt ein Kunde bei uns einen Lauf kaufen sollte.

Ein Grund liegt natürlich auf der Hand. Es ist immer interessant, vom Hersteller des Systems auch noch den lauf zu kaufen - ganz nach dem Motto, der wird schon wissen was er macht.

Ein anderer Grund: Wir sehen das recht pragmatisch. Die einzige Aufgabe, die ein Match-Lauf zu erfüllen hat: Genaue Schussgruppen von Anfang an. Daher haben wir uns dazu entschlossen, eine Präzisionsgarantie auszusprechen. Nur so hat der Kunde eine verlässliche Aussage, auf was er sich einlässt.


"Jaja, aber eine Präzisionsgarantie sagt doch nichts aus..."

Sehen wir anders - und liefern auch.

Bei uns werden alle barreled actions vor dem Verkauf probegeschossen. Damit gewährleisten wir, dass der Kunde auch bekommt, wofür er bezahlt.

Beispiel: Beim Kaliber 6,5 Creedmoor testen wir alle Läufe immer mit derselben Fabrikmunition (LAPUA 123gr OTM SCENAR). Geschossen wird aus einem handelsüblichen Aluminium Chassis mit Zweibein und hinten aufgelegt. Die Testdistanz beträgt stets 100m und es zählen nur Schussgruppen mit 5 aufeinander folgenden Schüssen. Waffen verlassen unser Haus nur dann, wenn sie eine Gruppe von unter 0,5 MOA erzielen.


Die gute Nachricht: Solange ich (Jan) nicht gerade zu viel Kaffee getrunken habe, klappt das mit den ersten 5 Schuss, die der lauf in seinem Leben gesehen hat. Falls nicht, hat es bisher immer spätestens bei den nächsten 5 Schuss funktioniert. Damit erübrigt sich auch das Thema "Lauf glatt schießen", wobei... die 2 Minuten nehme ich mir noch:


"Was haltet ihr bei HST vom Thema Lauf glatt schießen?"

Einen Lauf "glatt" zu schießen macht logischerweise nur dann Sinn, wenn die Oberfläche im Neuzustand "rau" ist. Und bevor jetzt jemand ganz schlaues um die Ecke kommt... ja, "rau" ist keine fachmännische Aussage, aber in diesem Kontext hilfreich für das Verständnis. Somit ist denke ich klar, ein Rohling der bereits "glatt" ist, braucht keine, oder zumindest weniger Schuss, bis er diesen gewollten Zustand erreicht.

Da wir bisher auf knopfgezogene (button rifled) Rohlinge setzen, die von Haus aus eine "sehr glatte" Oberfläche besitzen, erübrigt sich das glatt schießen komplett. Zudem befinden wir uns ehrlicherweise bei einer Präzision von unter 0,5 MOA in einem Bereich wo sich viele Schützen schwertun. Daher ist es durchaus möglich, dass sich innerhalb der ersten 100 Schuss, das Schussbild nochmals verbessert, ob der Kunde das allerdings selbst feststellen kann, sei mal dahingestellt.

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